Pink Floyd | |
Informationen
Allgemeine Angaben
Erscheinungsjahr: | 1967 | Besonderheiten/Stil: | Psychedelic |
| Label: | EMI | Durchschnittswertung: | 9.5/15 (4 Rezensionen) |
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Besetzung
Syd Barrett | lead guitar, vocals | Roger Waters | bass, vocals |
| Rick Wright | Organ, piano | Nick Mason | drums |
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Tracklist
Disc 1 |
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1. | Astronomy Dominé(Barrett) | 4:12 | 2. | Lucifer Sam(Barrett) | 3:07 | 3. | Matilda Mother(Barrett) | 3:08 | 4. | Flaming(Barrett) | 2:46 | 5. | Pow R. Toc H.(Barrett/Mason/Waters/Wright/Wright) | 4:26 | 6. | Take up thy stethoscope and walk(Waters) | 3:05 | 7. | Interstellar overdrive(ett/Mason/Waters/Wright/Wright) | 9:41 | 8. | The gnome(Barrett) | 2:13 | 9. | Chapter 24(Barrett) | 3:42 | 10. | The scarecrow(Barrett) | 2:11 | 11. | Bike(Barrett) | 3:21 | Gesamtlaufzeit | 41:52 |
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Rezensionen
Von: Andreas Pläschke @ (Rezension 1 von 4)
Ich könnte es sehr kurz machen, und mir die Feindschaft aller Pink Floyd-Fans zuziehen, wenn ich sage: bis auf dieses Album, die frühen Singles und Ummagumma haben sie nur noch schönklingenden Schrott fabriziert ;->. Aber genau so denke ich, alles was sie später ins Endlose mit Soundeffekten und Studiotechnik ausgewalzt haben, ist hier mühelos in kurze Songs verpackt, und die beiden Longtracks "Astronomy dominé" und "Interstellar overdrive", mit denen sie die LP-Seiten jeweils einleiten, enthalten auch schon alle Zutaten, die sie später auf WYWH oder anderen LP's benutzen. Kreativ wurde die Band in meinen Augen nur noch mal bei der Studio-LP von UMMAGUMMA, die ich für ebenso genial halte.
Mit leisen Funksprechverkehr geht es los, dann kommt ein schneller Basstakt und ab geht es mitten in den englischen Underground der späten 60-er. Astronomy dominé" werden viele aus dem Fernsehen kennen, ein Politmagazin (ein aufmerksamer Leser nannte ARD-BRENNPUNKTE) benutzte es früher als Titeltrack. Und für mich ist dies der Beginn von allem, was man später ProgRock nennen sollte. Der Song ist eigentlich ein Instrumentalimprovisation, nur gelegentlich von etwas Gesang durchzogen. Was ich an Barretts Liedern so schätze, er versteht es, Soundeffekte songdienlich einzusetzen, nicht nur als Gimmick.. Musikalisch befinden wir uns mitten in der Psychedelic-Ära, die so tolle Platten wie "Disraeli Gears" von Cream, "Mr Fantasy" von Traffic oder "Music in a dolls house" von Family hervorgebracht hat. Die Lieder sind also fast alle noch Single-tauglich, das Studio wird gerade als "Instrument" entdeckt, die für PF so typischen Geräusche wie Klingeln, Wecker etc. kommen zum Einsatz, die floydsche Orgel ist auch schon da, also Herz was willst Du mehr.
Ich will auch nicht mehr länger schwärmen, wer PF mal mit kürzeren, aber um so besseren Songs kennenlernen will, sollte zuschlagen.
Anspieltipp(s): | alles | Vergleichbar mit: | |
| Veröffentlicht am: | 20.4.2002 | Letzte Änderung: | 3.6.2005 |
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Von: Jochen Rindfrey @ (Rezension 2 von 4)
Ein gelungenes Debüt, sicherlich. Aber den Klassikerstatus, den die Bewertungen der Kollegen diesem Album verleihen, muss ich doch etwas anzweifeln. Hier sind zwar tatsächlich ein paar absolute Klassiker psychedelischer Rockmusik drauf, aber viele Stücke sind auch einfach nur harmloser Sixties-Pop, angereichert mit ein paar schrulligen Einfällen. Nett, für die damalige Zeit vielleicht ungewöhnlich, heutzutage aber schon arg angestaubt. Ein echter Klassiker dagegen klingt zeitlos - wie das Debüt von King Crimson beispielsweise.
Wie gesagt, eine gute Platte ist es trotzdem.
Anspieltipp(s): | | Vergleichbar mit: | |
| Veröffentlicht am: | 7.3.2007 | Letzte Änderung: | 13.3.2007 |
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Von: Jürgen Gallitz-Duckar (Rezension 3 von 4)
Dieses Album hat für mich zwei richtig gute Songs: "Astronomy Domine" und "Interstellar Overdrive" wobei letzteres in der 17 Minuten Version von " London 66-67" auch noch eindeutig besser ist. Also eineinhalb Songs eigentlich hier.
Der Rest? Nette End-60er Pop-Songs, psychedelisch verspielt mit 'ner Menge netter Effekte. Im Vergleich aber z.B. mit dem etwa zur selben Zeit erschienenen "Sergeant Pepper" Album der Beatles die eindeutig schwächeren Songs.
Meiner Meinung nach haben an der Legendenstrickung dieses Albums eindeutig Floyds damalige Live-Shows sowie Barretts wohlbekannter, nicht so ganz rühmlicher Abgang, mitgeholfen.
Die Musik alleine kann diese Legende nicht aufrecht halten.
P.S: Auch "S.F. Sorrow" von The Pretty Things ist ein wesentlich besseres Psychedelic Album als dieses hier.
Und noch ein P.S: Ich bin Fan von psychedelischer Musik und auch des Psychedelic Pops der 60er. Grade darum die schlechte Bewertung. Da gabs einfach spannenderes.
Anspieltipp(s): | siehe Rezi | Vergleichbar mit: | |
| Veröffentlicht am: | 13.3.2007 | Letzte Änderung: | 1.8.2011 |
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Von: Markus Peltner @ (Rezension 4 von 4)
1967 erschien es also, das erste Pink Floyd Album, welches nach dem siebten Kapitel des Kinderbuchs „Der Wind in den Weiden“ von Kenneth Grahame benannt wurde. Für viele Pink Floyd Fans besitzt die Platte dabei Kult-Status. Das liegt zum einen an der Musik, die auf „The Piper At The Gates Of Dawn“ zu hören ist. Denn diese ist wahrlich anders, als alles, was bis hierhin auf Schallplatten gepresst wurde. Sicherlich waren auch die Beatles mit ihrer „Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band“-Platte, die im selben Jahr erschien, psychedelisch. Allerdings nicht mit dieser, auf „The Piper“ zu hörenden, Konsequenz. Ein anderer Punkt, der diesen „Kult-Status“ begründet, ist wohl der Beitrag Syd Barretts zu diesem Album, der nach Fertigstellung der Platte die Band verließ. Er wurde aufgrund seiner Drogenprobleme und der daraus resultierenden Unzuverlässigkeit, einfach von den restlichen Bandmitgliedern nicht mehr zu gemeinsamen Auftritten abgeholt. Und nachdem David Gilmour, bereits bei der Einspielung des Albums, auf den Konzerten der Band als „Back-Up“ für Barrett fungierte, ersetzte er diesen an der Gitarre dann auch auf dem nächsten Album.
Für acht Kompositionen zeichnet sich Syd Barrett auf „The Piper At The Gates Of Dawn“ alleine verantwortlich. Zwei Stücke entstanden in Koproduktion mit den anderen drei Bandmitgliedern. Das sind die beiden Instrumentalstücke des Albums, „Pow R. Toc H.“ und „Interstellar Overdrive”. Während „Pow R. Toc H.“ bei allen „psychedelischen Einflüssen“ wie seltsamen Schreien, komischen Tönen und unerwarteten Klangkollagen allerdings immer noch recht eingängig klingt, so eröffnet sich „Interstellar Overdrive“ dem Hörer nicht unbedingt beim ersten Hören. Ich kann es auch durchaus nachvollziehen, wenn jemand diese Musik für abgefahren hält, denn das ist sie auch. „Interstellar Overdrive“ ist kein Stück zum „Nebenbei-Hören“, kein Lied für den CD-Player im Auto. „Interstellar Overdrive“ ist an vielen Stellen mehr Klangkollage als Lied, welche in keinster Weise eingängig ist. Man muss sich darauf einlassen und man muss lauschen können. Bis zur Veröffentlichung des Albums gab es solche Musik noch nicht auf Platte, deshalb wirklich etwas ganz Besonderes.
An einer Nummer auf der Platte war Syd Barrett nicht beteiligt, denn diese stammt aus der Feder Roger Waters‘. „Take Up Thy Stethoscope And Walk” heißt sie, ist ebenfalls sehr “psychedelisch” und zeigt allerdings auch, dass Roger Waters zu diesem frühen Zeitpunkt bezüglich des Songwritings noch einigen Spielraum nach oben hatte.
Die restlichen acht Stücke stammen alle, wie eingangs schon erwähnt, von Syd Barrett. So beginnt das Album mit einem Klassiker, der auch viele Jahre später noch auf Pink Floyd Konzerten zu hören sein sollte. „Astronomy Dominé” klingt bereits zu Beginn nach Weltraum. Der Mond war noch nicht von Menschen betreten worden, aber mit dieser Musik hätte man die Reise dorthin am Fernseher sehr schön untermalen können, auch wenn im Text mehr von den Planeten Jupiter, Saturn und Neptun, sowie den Uranus Monden Oberon und Miranda die Rede ist. Alles klingt sphärisch und immer wieder werden Sprachfetzen aus dem Kontrollzentrum des Raumschiffs eingeblendet. In diese Reise kann man sich durchaus reinversetzen.
Anschließend folgen mit „Lucifer Sam“, „Mathilda Mother“ und „Flaming“ drei Nummern, die schon sehr nach dem Pop der Sechziger klingen, auch wenn immer wieder diese psychedelischen Anwandlungen zu vernehmen sind. „Mathilda Mother“ hat dabei eine unglaublich eingängige Melodie, die das Stück zu einem wahren Ohrwurm lassen werden. Der Track „Flaming“ wiederum beginnt ganz ungewöhnlich mit Grollen und Pfeifen, entwickelt sich im weiteren Verlauf allerdings zu einem Stück, welches ein wenig wie ein Kinderlied klingt. Dazu wird ebenfalls eine sehr eingängige Melodie präsentiert, die angefüllt wird mit einigen „Nebengeräusche“ wie Klappern, Klingeln und Zischen.
Die letzten vier Stücke der Platte stammen ebenfalls von Syd Barrett. „The Gnome“ ist dabei wieder ein Pop-Lied, typisch für die Sechziger. Nette Melodie, nur ein klitzekleines bisschen psychedelisch. Sehr getragen und ruhig und wieder ein klein wenig mehr hin zur psychedelischen Schiene, wird es dann auf „Chapter 24“. „The Scarecrow“ lebt anschließend von den Klangeffekten. Hier klappert es überall, ansonsten ebenfalls ein Pop-Song, genau wie „The Bike“, mit dem das Album dann beschlossen wird. Das gilt bei letztem Titel allerdings nur bis zur Hälfte. Denn dann wird es wahrlich wirr und mit diesen „Geräuschen“, die auch mal nach schnatternden Enten klingen können, wird der Hörer schließlich aus dem Album entlassen.
Fazit: Etwas Besonderes ist „The Piper At The Gates Of Dawn“ auf jeden Fall. Zwar ist hier nicht alles “psychedelisch” und einiges dann doch ganz normaler Pop, allerdings schimmert sie immer wieder durch, diese Stimmung des “Neuen”, bisher “Ungehörten”. Dass dieses Album schon einige Jahre auf dem Buckel hat, merkt man ihm allerdings auch immer wieder an. Genau zwischen diesen zwei Polen bewegt sich die Musik auf dem ersten Pink Floyd Album, das manche Hörer, die nur die späteren Werke der Band kennen, sicherlich überraschen wird, für andere bereits den Höhepunkt des Schaffens von Pink Floyd darstellt. Dem kann ich mich allerdings nicht anschließen.
Anspieltipp(s): | Astronomy Dominé, Matilda Mother, Flaming, Pow R. Toc H., Interstellar Overdrive | Vergleichbar mit: | |
| Veröffentlicht am: | 2.3.2012 | Letzte Änderung: | 2.3.2012 |
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Wertung: | 10/15 | Nicht schlecht und interessant, allerdings auch nicht überragend. |
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Alle weiteren besprochenen Veröffentlichungen von Pink Floyd
Jahr | Titel | Ø-Wertung | # Rezis |
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1968 | A Saucerful Of Secrets | 10.00 | 6 |
1969 | More | 10.00 | 3 |
1969 | Ummagumma | 11.33 | 3 |
1970 | Atom Heart Mother | 11.33 | 3 |
1971 | Meddle | 12.00 | 3 |
1971 | Relics | 9.00 | 2 |
1972 | Obscured By Clouds | 9.67 | 3 |
1973 | The Dark Side of the Moon | 12.29 | 7 |
1974 | Masters Of Rock | - | 1 |
1975 | Wish You Were Here | 11.00 | 8 |
1977 | Animals | 13.00 | 6 |
1979 | The Wall | 8.40 | 7 |
1981 | A Collection Of Great Dance Songs | 11.00 | 1 |
1983 | The Final Cut | 8.75 | 8 |
1987 | A Momentary Lapse of Reason | 6.75 | 4 |
1988 | Delicate Sound of Thunder | 9.50 | 4 |
1989 | Delicate Sound of Thunder (Video) | 4.00 | 1 |
1994 | The Division Bell | 5.40 | 5 |
1995 | P.U.L.S.E. | 9.00 | 3 |
1995 | London '66-'67 | - | 1 |
2000 | Is there anybody out there? - The Wall live 1980/81 | 7.00 | 1 |
2003 | Live at Pompeii (DVD) | 12.00 | 4 |
2003 | | 7.00 | 1 |
2005 | London 1966/1967 (DVD) | - | 1 |
2006 | P.U.L.S.E. (DVD) | 10.00 | 2 |
2011 | Discovery | - | 1 |
2014 | The Endless River | 10.00 | 5 |
2016 | The Early Years 1965 - 1972 Cre/ation | 11.00 | 1 |
2018 | The Early Years 1965-1972 | 13.00 | 1 |
2019 | The Later Years | - | 1 |
2023 | The Dark Side of the Moon Live at Wembley 1974 | 12.00 | 1 |
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